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Wie wirkt sich Pseudomonas aeruginosa auf die Pharmabranche aus?

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by Felix MONTERO-JULIAN PhD
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Pseudomonas aeruginosa: gramnegatives Bakterium, das mit Pneumonie und Sepsis in Verbindung gebracht wird

Was ist Pseudomonas aeruginosa?

Was genau ist Pseudomonas aeruginosa?


Pseudomonas aeruginosa ist ein gramnegatives, stäbchenförmiges Bakterium, das in der Umwelt weit verbreitet ist, z. B. im Boden, im Wasser und in Pflanzen. Bei gesunden Menschen verursachen sie in der Regel keine Infektionen, und wenn doch, dann sind sie im Allgemeinen harmlos. Es kann Krankheiten bei Pflanzen und Tieren, einschließlich Menschen, verursachen. P. aeruginosa ist eine Spezies von erheblicher medizinischer Bedeutung. Es ist ein multiresistenter Krankheitserreger, der für seine fortgeschrittenen Resistenzmechanismen gegen Antibiotika bekannt ist.  P. aeruginosa wird oft mit schwerer Krankheit in Verbindung gebracht, beispielsweise im Krankenhaus erworbene Infektionen wie beatmungsassoziierte Pneumonie und verschiedenen Sepsis-Syndromen.


Dieser Artikel verschafft einen Überblick über:
● Das Bakterium Pseudomonas aeruginosa
● Wie Pseudomonas aeruginosa übertragen wird
● Wie Pseudomonas aeruginosa nachgewiesen, verhindert und kontrolliert werden kann
● Die Risiken von Pseudomonas aeruginosa für Patienten
● Behandlung von Pseudomonas aeruginosa    
● Branchen, die von Pseudomonas aeruginosa betroffen sind                                                                                                                 ● Produkte und Lösungen von bioMérieux um Pseudomonas aeruginosa nachzuweisen und zu verhindern

Verhinderung, Nachweis und Behandlung

Wie wird Pseudomonas aeruginosa übertragen? 


Pseudomonas aeruginosa-Bakterien verbreiten sich in Krankenhäusern über die Hände des medizinischen Personals oder durch nicht ordnungsgemäß gereinigte Krankenhausgeräte. Eine Infektion mit Pseudomonas aeruginosa gilt als opportunistische Infektion, was bedeutet, dass der Organismus nur dann eine Krankheit verursacht, wenn das Immunsystem einer Person bereits geschwächt ist.


Wie kann Pseudomonas aeruginosa nachgewiesen, verhindert und kontrolliert werden?


Pseudomonas aeruginosa wird hauptsächlich über Blutkulturen diagnostiziert. Die Aufrechterhaltung eines gesunden Lebensstils ist einer der wichtigsten Faktoren zum Schutz einer Person vor einer Infektion durch den Mikroorganismus. Gute Hygiene, richtige Ernährung und sorgfältige Anwendung von Antibiotika verhindern eine Infektion mit Pseudomonas aeruginosa.


Wie kann die Präsenz von Pseudomonas aeruginosa in Pharmaprodukten nachgewiesen werden? 


Die Kontamination von pharmazeutischen Produkten mit Mikroorganismen, unabhängig davon, ob es sich um pathogene oder nicht-pathogene Mikroorganismen handelt, kann zu Veränderungen der chemischen Eigenschaften von  Produkten führen. Das Vorhandensein von Pseudomonas aeruginosa kann mit verschiedenen mikrobiologischen Testmethoden ermittelt werden.

Wie kann Pseudomonas aeruginosa in der Pharmabranche kontrolliert werden?

Industrielle Kontrollrichtlinien geben Empfehlungen, wie das Vorhandensein von Pseudomonas aeruginosa am besten wirksam überwacht werden kann. Zu den Empfehlungen der bereitgestellten Listen gehören:


● Verfahren zur Sicherstellung einer angemessene Qualität eingehender Materialien.
● Desinfektionsplan, Wartung und Reinigung von Geräten.
● Produktions- und Lagerzeitbegrenzung.
● Überwachung der Umgebungsbedingungen.
● Bereitstellung geeigneter Produktspezifikationen (Tests, Methoden und Abnahmekriterien), die bei den  Zulassungsbehörden für neue Arzneimittelanträge eingereicht werden.
● Gegebenenfalls zusätzliche Labortests, um festzustellen, ob die Produkte zur Freigabe  geeignet sind.
● Sicherstellung, dass die Methoden, die zur Prüfung von Fertigarzneimitteln vor der Freigabe für den  Vertrieb verwendet werden, angemessen validiert, genau, empfindlich, spezifisch und reproduzierbar sind.
● Prüfung von prozessbegleitenden Materialien während des Produktionsprozesses (z. B. zu Beginn oder nach  Beendigung signifikanter Phasen oder nach längerer Lagerung).
● Verwendung gültiger prozessbegleitender Spezifikationen, um sicherzustellen, dass das Arzneimittelprodukt seine endgültige  Spezifikation erfüllt, einschließlich der Kriterien für die Abwesenheit mikrobiologischer Verunreinigungen.
● Untersuchung jeder Nichteinhaltung von Spezifikationen, einschließlich anderer Chargen desselben Produkts und anderer Produkte, die möglicherweise mit dem spezifischen Fehler oder der Abweichung  in Verbindung stehen.
● Einführung geeigneter Korrektur- und Folgemaßnahmen, um ein erneutes Auftreten zu verhindern


Welche Risiken bestehen für den Patienten bei Pseudomonas aeruginosa?


Gesunde Menschen haben in der Regel ein geringes Infektionsrisiko. Menschen, die aufgrund einer anderen Erkrankung oder eines anderen Zustands  ein bereits geschwächtes Immunsystem haben, weisen ein höheres Infektionsrisiko auf. Dies gilt vor allem für Menschen, die längere Zeit hospitalisiert waren.


Wie sieht die Behandlung bei einer Kontamination mit Pseudomonas aeruginosa aus?


Pseudomonas-Infektionen werden mit Antibiotika behandelt. Leider sind Pseudomonas -Infektionen aufgrund von Antibiotikaresistenz immer schwieriger zu behandeln.

Schlüsselelemente

Pseudomonas aeruginosa haben eine gute Resistenz gegen Antibiotika und gängige  Desinfektionsmittel.
Pseudomonas aeruginosa können in der Umgebung, im Boden, Küstenbereichen, Pflanzen-/Tiergewebe gefunden werden.
Pseudomonas aeruginosa wird häufig mit der Bildung von Biofilm in Verbindung gebracht.
Pseudomonas aeruginosa ist ein opportunistischer Krankheitserreger.

Welche gängigen Branchen sind von Pseudomonas aeruginosa betroffen?


Pseudomonas aeruginosa wirkt sich auf die folgenden Branchen aus:
● Unsterile Pharmaproduktion. Kosmetik & Körperpflege
● Apotheke und Krankenhausapotheken, die Arzneimittel und Lösungen herstellen
● Alternative & Zelltherapie-Lösungen

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Written by
Felix

Scientific Director Healthcare Business
Healthcare Business Industry Unit
bioMérieux SA, France

Lösungen von bioMérieux

KULTURMEDIEN 
Kulturmedien können im Labor zum Wachstum von Zell- und Mikroorganismen-Proben verwendet werden. Zuverlässige Kulturmedien sind ein wichtiger Teil von mikrobiologischen Tests. Leistungsstarke und zuverlässige Kulturmedien ermöglichen den Nachweis von Verunreinigungen in pharmazeutischen Produkten und gewährleisten  Verbrauchersicherheit.

BIOBALL® standardisierte Referenzstämme 
BIOBALL ®wurde unter anderem für den Einsatz von Wachstumsförderungstests/ Eingangskontrollen, Sterilitätsprüfungen und Antibiotika-Wirksamkeitsprüfungen entwickelt. Sie verfügen über eine Vielzahl adaptierbarer Methoden, die einen schnellen und präzisen Nachweis von Kontaminationen liefern.

IDENTIFIZIERUNG
Zu unserem Angebot zur Identifizierung von Mikroorganismen gehören Lösungen wie API®, VITEK® MS, VITEK® 2 COMPACT und VITEK® EXPRESS, die schnelle Identifizierungsmethoden darstellen. Aufgrund modernster Technologie können in Minuten präzise Ergebnisse erzielt werden.

NACHWEIS
SCANRDI® und BACTALERT® sind Lösungen zum Nachweis von Mikroorganismen in der pharmazeutischen Industrie. Sie erhöhen erheblich die Betriebseffizienz, sowohl für schnellere Freigabe als auch zu prozessbegleitenden Kontrollzwecken, vom Rohstoff bis zum Endprodukt. Dies trägt vor allem zur Erhöhung der Produktsicherheit  bei, indem früh reagiert werden kann.

 

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